Geboren am 28.07. 1928 in Eintrachtshütte / Oberschlesien.Aufgewachsen in Beuthen / Oberschlesien.Besuch des Gymnasiums bis ca. 10. Klasse, danach wurde die gesamte Klasse in die Heimatflak eingezogen.Nach Kriegsende floh er aus seiner Heimat nach Dresden, anschließend kam er nach Leipzig.Er belegte einige Monate nach Start des Vorkurses zum Studium die Abiturklasse.Studium der Physik an der Technischen Universität Leipzig. Promotion an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Sektion Physikalische Chemie.Tätigkeit an der Sektion Geowissenschaften der TU Bergakademie Freiberg.1959 Aufbau eines Isotopengeochemischen Labors, ein damals völlig neues Forschungsgebiet. /1/Leitung des Isotopenlabors von 1959 bis zu seiner Pensionierung 1993. /1/Einführung (1959) der Methode der Schwefelisotopenuntersuchung. /1/Ab 1961 waren nach Umbau des Massenspektrometers Messungen der Gase SO2, CO2, K-Ar-Datierungen möglich. /2/Ab 1963 war nach Aufbau einer Reduktionsapparatur die Isotopenbestimmung von Sauerstoff an Oxiden, sowie von Sauerstoff und Kohlenstoff in Karbonaten und Sauerstoffbestimmung in Wässern möglich. /2/Ab 1967 war durch ein neues Kleinmassenspektrometer neben der K-Ar-Altersbestimmung von Mineralien und Gesteinen die He-Gehalts- und Ne- und Ar- Isotopenanalyse für Erdöl- Erdgas-Forschungsprojekte hinsichtlich der Untersuchung von Bodenproben möglich. /2/Einführung der Ar- Ar-Datierung unter Nutzung der Bestrahlungsmöglichkeit am Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf . /2/1969 Formulierung langfristiger Ziele und Aufgaben dieses Wissenschaftsgebietes in seiner Habilitationsschrift: „Isotopengeochemie: Situation, Konzeptionen, Entwicklung, Möglichkeiten“. /2/Anfang 1970 Aufbau einer Fluorierungsapparatur (P. Nestler) und somit konnten im Isotopenlabor isotopenanalytische Untersuchungen an Silikaten und anderen schwer aufschließbaren Mineralien durchgeführt werden. /2/1973/1974 Ausbau von Reinsträumen für die Geochronologie und Anschaffung eines Feststoffmassenspektrometers und eines Gasmassenspektrometers. Hiermit konnte die Rb/Sr-Methode und 5 Jahre später die Pb/Pb-Methode eingeführt werden. /2/ Forschungsarbeiten an Zirkondatierungen, zunächst an Zirkonpopulationen, später an Einzelzirkonen. /2/Die gesamte konzeptionelle und strategische Arbeit und die experimentelle Realisierung lagen in den Händen von J. Pilot. /2/ Die Beschaffung der Geräte, sowie der Aufbau der Apparaturen waren durch langes Ringen, wohldurchdachte Argumentationen und zeitintensiven Einsatz gekennzeichnet.1990 gelang durch seine zähen Bemühungen noch vor dem Vollzug der deutschen Einheit der Import von zwei neuen Massenspektrometern (Festmassenspektrometer MAT 262 und Gasmassenspektrometer Delta E). /2/Ab 1990 warb er mehrere DFG- und BMBF-Projekte gemeinsam mit Kollegen aus den alten Bundesländern ein, um die methodisch-analytische Arbeit voranzutreiben. /1/Um den wissenschaftlichen Austausch aus Ost und West zu fördern, veranstaltete er in den 1970er und 1980er Jahren im ca. 3jährigen Abstand das Freiberger Isotopenkolloquium. Es reisten ca. 100 Wissenschaftler, vorrangig aus Osteuropa an, jedoch auch hochrangige Geochemiker aus den alten Bundesländern. /1/Zum letzten Isotopenkolloquium 1991, nahmen neben den bekannten Wissenschaftlern aus Osteuropa auch zahlreiche renommierte Isotopengeochemiker aus Braunschweig, Bremen, Hannover, Heidelberg, Göttingen, Mainz, München, Münster und Zürich teil. /1/Eine Professur ist ihm während der DDR-Diktatur nicht verliehen worden – er war bekennender Katholik.1991 erhielt er für seine Verdienste den Titel apl. Professor für Isotopengeochemie und Geochronologie. /1/ Dies erfolgte nach einer Bewertungskampagne, der alle Wissenschaftler an der TU Bergakademie Freiberg unterzogen wurden und in der alle Mitarbeiter nach ihrem ethischen Verhalten während des DDR-Regimes beurteilt wurden. 2013 wurde er für seine außerordentlichen Leistungen auf der XII. Tagung der „European Society of Isotope Research“ (ESIR) mit dem Preis der Gesellschaft geehrt. In seinem Ruhestand organisierte er die Abendveranstaltungen des Novalis-Forums. /1//1/Institut für Mineralogie der TU BA Freiberg. Jahresbericht der Mineralogie 2020, Seite 8https://tu-freiberg.de/fakultaet3/mineralogie/geochemie-geooekologie/jahresberichte/2/Institut für Mineralogie der TU BA Freiberg. „Zwischen der 200-Jahrfeier 1965 und dem Ende des Diplomstudiengangs Mineralogie 2005“, Seite 8, Seite 19https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:105-qucosa2-740218
Geboren am 28.07. 1928 in Eintrachtshütte / Oberschlesien.Aufgewachsen in Beuthen / Oberschlesien.Besuch des Gymnasiums bis ca. 10. Klasse, danach wurde die gesamte Klasse in die Heimatflak eingezogen.Nach Kriegsende floh er aus seiner Heimat nach Dresden, anschließend kam er nach Leipzig.Er belegte einige Monate nach Start des Vorkurses zum Studium die Abiturklasse.Studium der Physik an der Technischen Universität Leipzig. Promotion an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Sektion Physikalische Chemie.Tätigkeit an der Sektion Geowissenschaften der TU Bergakademie Freiberg.1959 Aufbau eines Isotopengeochemischen Labors, ein damals völlig neues Forschungsgebiet. /1/Leitung des Isotopenlabors von 1959 bis zu seiner Pensionierung 1993. /1/Einführung (1959) der Methode der Schwefelisotopenuntersuchung. /1/Ab 1961 waren nach Umbau des Massenspektrometers Messungen der Gase SO2, CO2, K-Ar-Datierungen möglich. /2/Ab 1963 war nach Aufbau einer Reduktionsapparatur die Isotopenbestimmung von Sauerstoff an Oxiden, sowie von Sauerstoff und Kohlenstoff in Karbonaten und Sauerstoffbestimmung in Wässern möglich. /2/Ab 1967 war durch ein neues Kleinmassenspektrometer neben der K-Ar-Altersbestimmung von Mineralien und Gesteinen die He-Gehalts- und Ne- und Ar- Isotopenanalyse für Erdöl- Erdgas-Forschungsprojekte hinsichtlich der Untersuchung von Bodenproben möglich. /2/Einführung der Ar- Ar-Datierung unter Nutzung der Bestrahlungsmöglichkeit am Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf . /2/1969 Formulierung langfristiger Ziele und Aufgaben dieses Wissenschaftsgebietes in seiner Habilitationsschrift: „Isotopengeochemie: Situation, Konzeptionen, Entwicklung, Möglichkeiten“. /2/Anfang 1970 Aufbau einer Fluorierungsapparatur (P. Nestler) und somit konnten im Isotopenlabor isotopenanalytische Untersuchungen an Silikaten und anderen schwer aufschließbaren Mineralien durchgeführt werden. /2/1973/1974 Ausbau von Reinsträumen für die Geochronologie und Anschaffung eines Feststoffmassenspektrometers und eines Gasmassenspektrometers. Hiermit konnte die Rb/Sr-Methode und 5 Jahre später die Pb/Pb-Methode eingeführt werden. /2/ Forschungsarbeiten an Zirkondatierungen, zunächst an Zirkonpopulationen, später an Einzelzirkonen. /2/Die gesamte konzeptionelle und strategische Arbeit und die experimentelle Realisierung lagen in den Händen von J. Pilot. /2/ Die Beschaffung der Geräte, sowie der Aufbau der Apparaturen waren durch langes Ringen, wohldurchdachte Argumentationen und zeitintensiven Einsatz gekennzeichnet.1990 gelang durch seine zähen Bemühungen noch vor dem Vollzug der deutschen Einheit der Import von zwei neuen Massenspektrometern (Festmassenspektrometer MAT 262 und Gasmassenspektrometer Delta E). /2/Ab 1990 warb er mehrere DFG- und BMBF-Projekte gemeinsam mit Kollegen aus den alten Bundesländern ein, um die methodisch-analytische Arbeit voranzutreiben. /1/Um den wissenschaftlichen Austausch aus Ost und West zu fördern, veranstaltete er in den 1970er und 1980er Jahren im ca. 3jährigen Abstand das Freiberger Isotopenkolloquium. Es reisten ca. 100 Wissenschaftler, vorrangig aus Osteuropa an, jedoch auch hochrangige Geochemiker aus den alten Bundesländern. /1/Zum letzten Isotopenkolloquium 1991, nahmen neben den bekannten Wissenschaftlern aus Osteuropa auch zahlreiche renommierte Isotopengeochemiker aus Braunschweig, Bremen, Hannover, Heidelberg, Göttingen, Mainz, München, Münster und Zürich teil. /1/Eine Professur ist ihm während der DDR-Diktatur nicht verliehen worden – er war bekennender Katholik.1991 erhielt er für seine Verdienste den Titel apl. Professor für Isotopengeochemie und Geochronologie. /1/ Dies erfolgte nach einer Bewertungskampagne, der alle Wissenschaftler an der TU Bergakademie Freiberg unterzogen wurden und in der alle Mitarbeiter nach ihrem ethischen Verhalten während des DDR-Regimes beurteilt wurden. 2013 wurde er für seine außerordentlichen Leistungen auf der XII. Tagung der „European Society of Isotope Research“ (ESIR) mit dem Preis der Gesellschaft geehrt. In seinem Ruhestand organisierte er die Abendveranstaltungen des Novalis-Forums. /1//1/Institut für Mineralogie der TU BA Freiberg. Jahresbericht der Mineralogie 2020, Seite 8https://tu-freiberg.de/fakultaet3/mineralogie/geochemie-geooekologie/jahresberichte/2/Institut für Mineralogie der TU BA Freiberg. „Zwischen der 200-Jahrfeier 1965 und dem Ende des Diplomstudiengangs Mineralogie 2005“, Seite 8, Seite 19https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:105-qucosa2-740218